Weiße Haie weichen Orcas
Im Jahr 2017 begann eine ungewöhnliche Serie von Hai-Todesfällen an der Küste von Südafrika. Mehrere Kadaver von Weißen Haien wurden angespült – viele mit auffälligen Wunden und tudem ohne Leber. Die Forscher fanden heraus, dass Orcas die Haie gezielt attackierten.
Mehrere Untersuchungen, unter anderem durch ein Team um Alison Towner von der Universität Rhodes, bestätigten, dass die rätselhaften Angriffe auf das Konto zweier bekannter Orcas gehen. Diese als "Port" und "Starboard" bezeichneten Tiere zeigten eine beispiellose Jagdstrategie: Sie öffneten die Haie präzise hinter den Kiemen und entnahmen die Leber.
Ökologische Folgen des Hai-Rückgangs
Das Verschwinden der Weißen Haie aus der Mossel Bay hat weitreichende Konsequenzen für das maritime Ökosystem. Ohne diese Spitzenräuber vermehren sich ihre Beutetiere wie Kap-Pelzrobben und Bronze-Haie unkontrolliert. Dies führte zu einer Zunahme der Robbenpopulation, was wiederum andere Auswirkungen hatte, darunter eine verstärkte Bedrohung von Pinguinen und die Ausbreitung von Krankheiten wie Tollwut unter den Robben.
Weiße Haie weltweit bedroht
Aber nicht nur in Südafrika schrumpfen die Populationen der Weißen Haie. Laut einer Studie der Simon Fraser University hat sich die weltweite Hai-Population seit 1970 halbiert. Während Orca-Angriffe eine neue Bedrohung darstellen, sind die Hauptursachen für den Rückgang Überfischung, Beifang in Netzen und gezielte Jagd.
Trotz internationaler Schutzmaßnahmen gilt der Weiße Hai weiterhin als gefährdet. Seit dem Jahr 2000 ist er auf der Roten Liste der IUCN verzeichnet. Jährlich sterben über 100 Millionen Haie durch menschliche Einflüsse – ein alarmierender Trend, der Forscher weltweit beunruhigt.